Impulsvorträge “Digitale Werkzeuge in Qualifizierung und Betreuung"

Workshopleitung: 

Datum: Donnerstag, 16. 5. 2019 17:00-18:00 Uhr

Raum: S103/271



Impulvortrag 1: Studis4you: Merkmale und Herausforderungen der Qualifzierung von Tutor.innen für den Einsatz in der Chatberatung für Studieninteressierte an der Technischen Hochschule Mittelhessen

Vortragende*r: Lydia Pfeiffer und Tobias Hofmann, Technische Hochschule Mittelhessen

Aufgrund von Terminkonflikten muss dieser Vortrag leider ausfallen.

Seit Januar 2018 finden Studieninteressierte an der Technischen Hochschule Mittelhessen mit dem von Tutor.innen durchgeführten Chat unter dem Label „studis4you“ ein niedrigschwelliges Kontaktangebot, das ihren Kommunikationsgewohnheiten entspricht. Ermöglicht wurde dies im Rahmen der Förderung durch den Qualitätspakt Lehre im Rahmen des Projekts KiM („Klasse in der Masse“) der THM. 

Neben der Klärung von sachlichen und fachlichen Fragen zum Studium steht der Kontakt zu Studierenden im Vordergrund. Im Chat können die Studieninteressierten – vornehmlich Schüler.innen – zum einen die klassischen Fragen nach Studienangebot, Inhalten oder Anforderungen eines Studiums an der THM stellen. Zum anderen ermöglicht es der Chat, in Kontakt mit THM-Studierenden zu kommen und mit diesen über ihre persönlichen Studienerfahrungen zu chatten. Die besonderen Stärken dieses Peer-Ansatzes zeigen sich darin, dass Studierende in ihren Aussagen authentisch und glaubhaft wahrgenommen werden und als „Role-Model“ fungieren können. Dies geschieht beispielsweise, indem Chatagenten Fragen nach der persönlichen Situation, wie dem Studentenleben, der Wohnungssuche oder den individuellen Schwierigkeiten des eigenen Studiums beantworten. Hier werden studentische Peer-Berater als authentischer in einer Vorbildfunktion wahrgenommen, als dies bei Akteuren anderer beratender Institutionen der Hochschule der Fall ist. Manche Fragen (z. B. „Wie machst du das mit der Finanzierung?“ oder „Wie viele Stunden lernst du am Tag?“) werden hauptamtlichen Berater.innen in der Regel nicht gestellt, liefern aber wichtige Informationen für Studieninteressierte.

Die mit dieser anspruchsvollen Aufgabe betrauten Tutor.innen, sog. „Chatagents“, sind Studierende unterschiedlicher Fachbereiche, die für ihre Aufgabe nicht nur inhaltlich sondern auch methodisch in einer Kooperation der Zentralen Studienberatung mit dem Zentrum für kooperatives Lehren und Lernen (ZekoLL) geschult werden. In der über mehrere Tage gehenden Qualifizierung werden daher neben Fragen u. a. zur Hochschulzugangsberechtigung vor allem Aspekte wie die Besonderheiten der Kommunikation im Chat oder der Grenzen der Zuständigkeit einer tutoriellen Beratung thematisiert. Mithilfe spezieller Methoden erhalten die Chatagent.innen zudem die Gelegenheit, sich möglichen schwierigen Situationen im geschützten Rahmen zu stellen. Die Schulung ist so konzipiert, dass die Chatagent.innen über ihren eigenen Studiengang hinaus beratend tätig sind. Die Chatberatung ist jeden Werktag von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr von einem Chatagent oder einer Chatagentin besetzt, d. h. es sind 5 Personen pro Woche im Einsatz. Grundlagen des Systems Hochschule, was inhaltliche und formale Anforderungen betrifft, sind daher ebenso zentraler Bestandteil der Schulung, wie der Umgang mit Beleidigungen oder die Entwicklung eines eigenen Beratungsstils. Nach einem knappen Jahr mit dem Angebot der Chatberatung und der damit einhergehenden Auswertung der gesammelten Erfahrungen wird das Qualifizierungskonzept für 2019 überarbeitet und weiterentwickelt.

In einem Impulsvortrag wird zunächst das grundlegende Konzept der Chatberatung vorgestellt und die Anforderungen an die Chatagent.innen werden thematisiert. Daran anschließend soll aufgezeigt werden, wie das Qualifizierungsmodell ausgehend von den Erfahrungen des ersten Durchführungsjahres weiterentwickelt wurde. Zum Zeitpunkt der Tagung können bereits die Erfahrungen, die mit dem veränderten Schulungsprogramm gesammelt wurden, in den Impulsvortrag einfließen. Im Fokus der Betrachtung stehen die Herausforderungen, mit denen die Chatagent.innen in diesem besonderen Format konfrontiert werden, und auf welche Weise die Qualifizierung sie diesbezüglich vorbereitet. Vor diesem Hintergrund wird abschließend gemeinsam mit den Teilnehmenden diskutiert, was es vonseiten der Hochschule (im Speziellen der Hochschuldidaktik bzw. Tutorenqualifizierung) braucht, um Tutor.innen erfolgreich in einem Onlineberatungssetting einsetzen zu können.



Impulsvortrag 2: Chancen und Grenzen eines Blended Learning Angebotes in der Tutorenqualifizierung

Vortragende*r: Heike Kröpke, Netzwerk Tutorienarbeit 

Abstract:

Im Tutorenprogramm der Hochschule Niederrhein wird allen Tutor*innen eine systematische Qualifizierung und Zertifizierung angeboten. In diesem Programm werden sie unter anderem in verschiedenen Seminaren hochschuldidaktisch auf ihren Einsatz in der Lehre vorbereitet. Die Schulungen sind auf die jeweiligen Anforderungen der unterschiedlichen Tutor*innen zugeschnitten und unterstützen diese sowohl in ihrer methodisch-didaktischen als auch in ihrer persönlichen Entwicklung. Einen besonderen Anreiz stellt das Zertifikat dar. Seit dem Wintersemester 2017/2018 wird für das Seminar Erfolgreich vortragen und präsentieren im Rahmen der Zertifizierung eine Blended Learning-Variante angeboten, die u. a. die Themen Körpersprache, Visualisierung und Lampenfieber bereitstellt.

Die Themen wurden für den Online-Kurs inhaltlich sowie mediendidaktisch neu aufbereitet und in Moodle, dem Learningmanagementsystem der Hochschule Niederrhein, bereitgestellt. So werden heterogene Vorkenntnisse berücksichtigt, Wissen und Kompetenzen individuell über die eLearning-Plattform Moodle aufgefrischt und vertieft. Eine Präsenzveranstaltung komplet-tiert den Lernprozess durch praktische Übungen und ein persönliches Videofeedback. Mit der Initiierung des Blended-Learning Angebotes wird die digitale Kompetenzentwicklung der Stu-dierenden sowohl für Studium, Lehre als auch für die spätere Arbeitswelt unterstützt. Bei der Konzeption des Blended Learning-Angebotes wurden die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten von E-Learning-Modulen berücksichtigt.

In dem Vortrag werden zum einen die Lerneinheiten, deren Inhalte sowie die Tools vorgestellt. Die Auswahl der Übungsformate untermauert die Inhalte, ist dabei sehr vielfältig und steht in einem direkten Zusammenhang mit der Präsenzphase. Somit sollen die Motivation und der Spaß am Thema aufrechterhalten werden. Darüber hinaus wird sowohl die Vorbereitung als auch der Ablauf der Präsenzveranstaltung vorgestellt sowie das Portfolio, dass begleitend zu dem Kurs von den Tutor*innen erstellt werden muss. Außerdem wird die Implementierung des Good-Practice Beispiel an der Hochschule thematisiert. O-Töne von Tutor*innen und Heraus-forderungen, die diese Umstellung mit sich brachte, runden den Vortrag ab und regen gleich-zeitig zu einer Diskussion an.


© Dr. Guido Roessling 2018