Workshop "Umgang mit Diversität im Tutorium - eine Werkstatt"

Workshopleitung: Stefanie Wiemer und Michael Hempel, Universität Leipzig

Datum: Donnerstag, 16. 5. 2019 15:45-18:00 Uhr (aufgeteilt in zwei Teile: 15:45-16:45 und 17:00-18:00 Uhr)

Raum: S103/161

Abstract:

Der Begriff Diversität impliziert eine positive Sicht auf Vielfalt. Es geht nicht nur um das Anderssein von Individuen aufgrund der Zugehörigkeit zu bestimmten Merkmalsgruppen, sondern auch um Gemeinsamkeiten zwischen den jeweiligen Gruppen und die Möglichkeit vielfältiger Identitäten (vgl. Grözinger/Langholz-Kaiser 2018). 

Im Workshop auf der Tagung „Tutorielle Lehre und Heterogenität“ werden die Teilnehmenden sich Handlungsoptionen für den Umgang mit Diversität in der Lehre erarbeiten. Ziel ist es, das Gelernte in die Ausbildung von Tutor*innen einzubeziehen.

Lernziele

Die TN kennen Diversitätsmerkmale und wissen, wie Tutor*innen diese in ihren Tutorien berücksichtigen können.

Die TN kennen ein Konzept, in dem Tutor*innen sich dem Thema Diversity nähern können.

An der Universität Leipzig setzen sich Tutor*innen in einer Werkstatt mit der Vielfalt der Studierenden in ihren Tutorien auseinander und erarbeiten Handlungsoptionen für den Umgang mit Diversität. Dies geschieht anhand von fünf Arbeitsschwerpunkten: 

  1. Barrierefreie Lehre gestalten
    • Lesbare Dokumente 
    • Hörbarkeit sicherstellen
    • Barrierefreiheit für Gehbehinderte
  2. Andere Lebensbereiche einbeziehen
    • Pflege Familienangehöriger
    • Studierende mit Kind
    • zeitliche Belastung durch Nebenjob/Pendeln
  3. Geschlechtliche Vielfalt gestalten
    • gendergerechte Sprache
    • paritätische Besetzung von Beispielen, Literaturlisten...
    • bei Beispielen oder Bildern darauf achten, ob Stereotype reproduziert werden
  4. Mit unterschiedlichen Sprachen umgehen
    • Englisch als Mittlersprache nutzen (wenn gewünscht)
    • auf eigene verständliche Sprache achten
  5. Vorwissen und Lerngewohnheiten berücksichtigen
    • nicht-deutsches/-europäisches Schulsystem: anderes Rollenverständnis von Lehrenden und Lernenden
    • Vorwissen & Lerngewohnheiten erheben und damit weiterarbeiten
    • Studierende im Wahlfach/Kernfach 

Der Workshop an der Universität Leipzig hat das Format einer Werkstatt: Die Tutor*innen erarbeiten sich die Themen an verschiedenen Stationen arbeitsteilig in Gruppen. An den Tischen stehen Arbeitsaufträge sowie Fallbeispiele, Materialien und Recherchemöglichkeiten zur Verfügung. In einem Marktplatz präsentieren die Gruppen ihre Ergebnisse der Gesamtgruppe. Der selbständigen Erarbeitung folgt eine Nachstrukturierung durch wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Diversität (z.B. Diversitätsmerkmale nach Hiller) und Nachteilsausgleich (Information über gesetzliche Grundlagen und Möglichkeiten an der Uni Leipzig). 

Die genannten fünf Stationen bilden die Grundlage für die Arbeit im Workshop auf der Tagung und werden mit den Teilnehmenden auszugsweise erarbeitet.

Literatur

  • Hiller, G. (2015) nach Boomers/Nitschke 2012 in Anlehnung an Gardenswartz/Rowe 1994: Divertätsmerkmale im Kontext der Hochschule. 
  • Grözinger, G./Langholz-Kaiser, M. (2018): Bewusste Anerkennung von Unterschieden. In: Forschung & Lehre 3/18, o.S.
© Dr. Guido Roessling 2018